Freitag, 28. Januar 2011

Der Kalte Krieg

Der Kalte Krieg

Überblick:

Der Kalte Krieg war eine politische Konfrontation zwischen dem kommunistischen Kulturkreis und dem kapitalistischen Kulturkreis. Wie schon gesagt, der Kalte Krieg war keine direkte militärische Konfrontation zwischen den Konfliktparteien, aber manchmal stand fast ein Krieg bevor. Es gab auch sog. Stellvertreterkriege, bei denen die Großmächte meist nicht direkt verwickelt waren, sondern nur eine unterstützende Position innehatten.
Es begann alles, als der 2. Weltkrieg zu Ende war und Deutschland und Österreich in die vier Besatzungszonen unterteilt wurden. Die Verwalter der jeweiligen Regionen waren die Alliierten Mächte. Berlin und Wien waren direkt im Herzen der sowjetischen Zone, aber die Städte selbst waren abermals in vier Zonen unterteilt. Nach einiger Zeit kamen Spannungen zwischen der Sowjetunion und den anderen Mächten auf, da es nun an der Zeit war über den Neuaufbau der beiden Republiken nachzudenken. Die Sowjets wollten in ihren beiden Zonen ein sozialistisches, wenn möglich gar kommunistisches System einrichten, um ihre Einflusssphäre zu vergrößern. Da es zu keiner Einigung kam, wurde 1961 die Berliner Mauer aufgestellt und später der Eiserne Vorhang errichtet. Eine Teilung in Österreich konnte nur knapp verhindert werden.
Da beide Seiten, also die Supermächte USA und UdSSR, nach Verbündeten suchten, wurden auf der Seite der UdSSR der Warschauer Pakt und auf der Seite der USA die NATO und die SEATO gegründet.

Dauer:

1945-1991
(1945 = Ende des 2. Weltkrieges; 1991 = Fall der UdSSR)

Konfliktparteien:

Warschauer Pakt                          NATO
(UdSSR; Rumänien;                    (USA; Kanada; Island;
Bulgarien; Polen;                         Großbritannien; Italien;
CSSR (Tschechoslowakei);         Frankreich; BRD;
Ungarn; DDR; Albanien)             BeNeLux; Spanien;
Jugoslawien;                               Portugal; Norwegen
VR China; Mongolei;                   Dänemark; Türkei;
Kuba; Nicaragua;                        Griechenland)
Nordkorea; Afghanistan;             SEATO
Nordvietnam; Kambodscha;       (USA; Australien
Laos; Südjemen;                         Bangladesch;
VR Kongo;                                   Südvietnam;
Mosambik;                                   Großbritannien;
Äthiopien;                                     Pakistan; Frankreich;
Angola                                         Thailand)


Verlauf:

Atomares Wettrüsten:
Beide Seiten rüsteten seit dem Abwurf der zwei Atombomben über Hiroshima und Nagasaki mit beispielloser Geschwindigkeit ihre Atomwaffenarsenale auf. Zu Beginn
waren das nur Atombomben (www.youtube.com/watch?v=FfoQsZa8F1c; www.youtube.com/watch?v=WwlNPhn64TA&feature=related; Zar Bombe = 50Mt TNT = 10fache Menge der im 2. Weltkrieg gezündeten Sprengköpfe plus den zwei ersten A-Bomben!), später aber auch ICBMs (Intercontinental Ballistic Missiles). ICBMs sind Atomsprengköpfe, die von einer Trägerrakete zu ihrem Ziel befördert werden. Ein ICBM brauchte von den USA zu der UdSSR nur knappe 10 Minuten.
Kuba-Krise (1962):
Das von Fidel Castro marxistisch regierte Kuba erteilte der UdSSR Erlaubnis IRBMs (Intermediate Range Ballistic Missiles) auf kubanischem Territorium zu stationieren, welche von dort aus leicht Ziele in den USA erreichen konnten. Die Raketen werden stationiert und Kennedy trifft die Entscheidung einer Seeblockade, bei der rund 200 Schiffe rund um Kuba stationiert wurden. Er droht auch mit einem atomaren Gegenschlag für den Fall, dass Chruschtschow die Raketen nicht abziehen würde. Schließlich lenkt Chruschtschow ein und die Raketen werden abgezogen.
Diese Krise hat wie nie zuvor um Haaresbreite an einem Atomkrieg bzw. 3. Weltkrieg vorbeigeführt.

Weltraumfahrt:
Ebenfalls beispiellos war der Wettlauf ins All, welcher mit der Mondlandung durch die USA 1966 endete. In diesem Wettlauf zeigten beide Lager ihre hochentwickelten Ingenieurstechniken, wobei jede Seite durch herausragende Erfolge den endgültigen Sieg an sich zu bringen versuchte.

Ära Gorbatschow (1985-1991):
Michail Gorbatschow, Generalsekretär der KPdSU, leitete durch seine Politik der Glasnost (Offenheit) und der Perestroika (Umbau) den Prozess zum Zerfall der UdSSR, der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Ende des Kalten Krieges ein. 1990 erhielt er für sein Engagement den Friedensnobelpreis.

Stellvertreterkriege:

Chinesischer Bürgerkrieg (1945-1949):
Bereits seit 1927 kämpften Nationalisten unter Chaing Kaishek und Kommunisten unter Mao Zedong gegeneinander. Im zweiten Weltkrieg schlossen sie ein Zweckbündnis gegen die Japaner, welches aber später wieder brach. Die USA unterstützten die Nationalisten, und die Sowjets unterstützten die Kommunisten. Der Krieg endete mit der Niederlage der Nationalisten und Chaing Kaishek floh nach Taiwan.

Koreakrieg (1950-jetzt):
Der Koreakrieg war eigentlich eine direkte Konfrontation, jedoch beide Seiten verneinten diese Tatsache. Die Kommunisten und die Demokraten kämpften gegeneinander, wobei die Kommunisten von den Sowjets und den Chinesen unterstützt wurden. Die Sowjetunion schickte den Chinesen Waffen, Ausbildner und sogar vereinzelt Piloten. Die VR China nahm offiziel ebenfalls nicht am Krieg bei sonder deklarierte unter ihren Truppen eine sog. „Freiwilligenarmee“. Auf der Gegenseite kämpften Verbände der US-Truppen, aber nur unter dem Kommando der Vereinten Nationen. 1953 wurde ein Waffenstillstand zwischen Nordkorea und Südkorea geschlossen, der bis jetzt noch immer nicht von einem Friedensvertrag abgelöst wurde.

Vietnamkrieg (1964-1975):
Die Sowjetunion und China unterstützten das kommunistische Nordvietnam mit Waffen und Ausrüstung. Die USA nahmen von 1965-1973 selbst an den Kampfhandlungen an der Seite der ARVN (Südvietnam) teil, was innerhalb der USA auf große Ablehnung stieß. Es führte zu großen Antikriegsbewegungen und Kriegsdienstverweigerungen.

Sechs-Tage-Krieg (1967):
Die Sowjetunion hatte die beteiligten arabischen Länder vor diesem Krieg aufgerüstet und sowjetische Offiziere entwarfen 1966 den Schild-und-Schwert-Plan für einen Krieg Ägyptens gegen Israel. Israel hingegen war mit amerikanischem Kriegsgerät ausgerüstet. Sowohl die UdSSR als auch die USA ergriffen offen Partei für die jeweiligen Seiten, jedoch nahm keine der Supermächte aktiv am Kampfgeschehen teil.

Jom-Kippur-Krieg (1973):
Die UdSSR führte ab 1971 Aufklärungsflüge von Ägypten nach Israel durch, wobei die Israelis vergeblich versuchten diese Flugzeuge abzufangen. Die von der UdSSR gerüsteten Staaten Ägypten und Syrien griffen schließlich Israel an. Israel erhielt Waffenlieferungen und Unterstützung von den USA.

Afghanistankrieg (1979-1989):
Im Winter 1979 erfolgte der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan. Die islamischen Kräfte, die gegen die UdSSR kämpften, wurden von den USA, Pakistan, Saudi-Arabien und teilweise Großbritannien unterstützt, die aber offiziell nicht in den Krieg eintraten.

Bürgerkrieg in Angola (1975-2002):
1975 bekämpften die von den USA und Südafrika unterstützte UNITA gegen die von der UdSSR und Kuba unterstützte MPLA. Die Supermächte traten nicht in den Krieg ein, sehr wohl aber Südafrika und Kuba, die sogar eigene Truppen entsandten.

Ogadenkrieg in Äthiopien (1977-1978):
Das von den USA unterstützte Somalia fiel 1977 in Äthiopien ein und besetzte weite Teile der Ogadenwüste. Nach gescheiterten diplomatischen Bemühungen durch die UdSSR um einen Waffenstillstand, entschloss man sich zu Waffenlieferungen an die kommunistische Regierung Äthiopiens. Mit Unterstützung der UdSSR und Kubas wurde die Invasion abgewehrt.

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